Friday, September 28, 2007

Ein Bild von Amerika

Vielleicht hat nicht jeder Amerikaner ein Bild von Deutschland in seinem Kopf. Jedoch jeder Deutsche hat ein Bild von dem Leben und den Menschen in den Vereinigten Staaten. Warum? Unter anderem ist das Kino daran schuld. Hollywoods Blockbuster-Streifen fegen auch durch deutsche Lichtspiel- häuser und hinterlassen ein wüstes Amerikabild. Angefangen beim Wilden Westen mit seinen schießwütigen Haudegen, über maskierte Wahnsinnige auf der Jagd nach kreischenden Teenagern, bis hin zum modernen Superman, der Kaugummi kauend die Welt vor Kometen und Terroristen beschützt. Übertrieben zusammengefasst scheint dies das Amerikabild: Cowboys, Serienmörder, Weltenretter.

Auch ich habe ein Bild von Amerika ohne je in Amerika gewesen zu sein. Entstanden auch aus dem Kino und Fernsehen, aus Büchern oder aus Liedern. Denn es scheint eine Vorliebe amerikanischer Künstler zu sein, sich besonders mit ihrem Land und seinen Menschen zu beschäftigen.
Über die Jahre habe ich den Eindruck bekommen, in Amerika ist alles größer als irgendwo anders. Die Landschaften, die Gebäude, die Autos, die Entfernungen, die Träume - Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Solange der Strom läuft (wie manch böse Zunge in Europa lästert).

Jetzt bin ich seit einem Tag in Chicago, in Amerika, und bin gespannt, was mir das reale Amerika jenseits der Leinwand, der Mattscheibe, der Comics und der Musikvideos für ein Bild vermitteln wird. Dazu soll auch dieser Blog dienen. Was ist anders im Land auf der anderen Seite des großen Teichs? Über was staunt und wundert sich ein Besucher aus dem verschlafenen Deutschland? Die windige Stadt Chicago wird nun mein Bild von Amerika prägen.

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